Blog-Layout

Was der Fußball tun muss, um nicht seine Zielgruppe der Zukunft zu verlieren

Rüdiger Maas • Juni 09, 2020

SPONSORs im Interview mit dem Generationenforscher Rüdiger Maas über "Warum der Fußball die Generation Z (GenZ) zu verlieren droht" . Ein Beitrag von Marcel Bohnensteffen.

Ausschnitte des Artikels

Mit Blick auf den Fußball-Konsum junger Menschen ist das ein erstes Problem. Die Generation Z schaut ein Fußballspiel signifikant seltener ohne Unterbrechung am Stück an. Das belegt auch die „Zukunftsstudie Bundesliga-Konsum“, die die WHU Otto Beisheim School of Management im vergangenen Jahr im Auftrag der Deutschen Fußball Liga (DFL) durchgeführt hat. Junge Menschen sind deutlich schneller gesättigt, wenn Inhalte kein besonderes

Geschehen bieten. Aus dieser Erwartungshaltung entsteht schnell Ungeduld: Was zu lange dauert, wird abgebrochen. „Wir können uns von dem Gedanken verabschieden, dass junge Zuschauer einem Fußballspiel 90 Minuten folgen, ohne sich ablenken zu lassen oder sich selbst abzulenken“, sagt der Augsburger Generationenforscher Rüdiger Maas.

Ein wichtiger Faktor ist dabei sicherlich, dass junge Medienkonsumenten heutzutage auf ein nie dagewesenes Unterhaltungsangebot zugreifen können. Sport steht nicht mehr zwingend an erster Stelle, wenn es um Zeitvertreib geht. Die Sorge, der Fußball könne diese Zielgruppen an andere mediale Angebote verlieren, scheint berechtigt. Für die Branche ist das keine neue Erkenntnis. Beim Leaders Sports Business Summit nannte der Italiener Andrea Agnelli, Chef von Juventus Turin und Vorsitzender der europäischen Klubvereinigung ECA, zuletzt Computerspiele und alternative Streaming-Inhalte als Konkurrenz: „Unsere heutigen Wettbewerber“, sagte Agnelli, „sind nicht andere Sportvereine. Es sind 'League of Legends', eSports oder 'Fortnite'“.

Der Fußball ist seit jeher eine begehrte Marketingplattform. Nur was, wenn die Zuschauer der Zukunft gar nicht mehr 90 Minuten mit am Ball sind? Das Mediennutzungsverhalten der Generation Z, so viel ist sicher, wird auch die Werbeaktivitäten von Unternehmen grundlegend verändern.

Als Erstes wird das bei der Bandenwerbung zu spüren sein. Insbesondere dann, wenn sie von den Sponsoren für eine reine Logo-Platzierung genutzt wird. Werbelogos, die im Sekundentakt wechseln, ohne dass sie eine Botschaft an die Betrachter senden, geschweige denn eine interaktive Beziehung zu ihm herstellen, passen nicht zum Konsumverhalten junger Zuschauer.

Generationenforscher Maas hält es sogar für möglich, dass Werbetreibende junge Zuschauer künftig nur noch sehr schwer innerhalb des Stadions erreichen werden. Unternehmen wie McDonald's haben zuletzt bereits sämtliche Werbepartnerschaften im Fußball-Umfeld aufgekündigt, jahrelang war die Fast-Food-Kette unter anderem großer Sponsor beim DFB, der UEFA und der FIFA. Auf Banden in Fußballstadien sucht man die Marke künftig vergeblich. Und auch die McDonald's-Eskorte läuft vor den Spielen der Nationalmannschaft nicht mehr ein.

Aus Werbesicht konzentriert sich das Unternehmen ab sofort auf den E-Sport und Gaming-Fans, die besonders digitalaffin, jung und trotzdem kaufkräftig sind. Auf Anfrage teilte McDonald's mit, man wolle dadurch „auf den Zeitgeist und die Lebenswelten von Teens und Twens“ eingehen. Man könnte auch sagen: auf die Kerngruppe der Generation Z.

Lesen Sie den ganzen Beitrag über Fußball und Generation Z

von Hartwin Maas 13 Jan., 2023
Zu den inneren Widersrpüchen der neuen Arbeit schreibt der Zukunftsforscher Hartwin Maas in OrganisationsEntwicklung 1/2023, Zeitschrift für Unternehmensentwicklung und Change Management der Handelsblatt Media Group. "Durch unsere besonderen Perspektive auf Generationenunterschiede haben wir die neuen Anforderungen der Arbeitswelt zielgruppenspezifisch erforscht. Mehr erfahren unter www.zoe-online.org oder übder den Download © Handelsblatt Media Group
von Hartwin Maas 15 Apr., 2022
Insbesondere im Bereich Ausbildung treffen im Unternehmen täglich unterschiedliche Generationen aufeinander, die gemeinsam Zukunft schaffen (sollen). Was ist hierbei zu beachten, damit diese Zusammenarbeit gewinnbringend funktioniert? Lesen Sie dazu das Experteninterview mit Generationenforscher Rüdiger Maas und Zukunftsforscher Hartwin Maas .
von Hartwin Maas 01 Apr., 2022
Ein Beitrag vom Zukunftsforscher Hartwin Maas in Wissensmanagement über die biologische Transformation bis hin zur Biointelligenz und welche Kompetenzen in Zukunft gefragt werden. Mehr erfahren:
von Hartwin Maas 15 Feb., 2022
Digital fit, aber sonst? Cyberpsychologe Rüdiger Maas erklärt im Interview der WAZ, welchen Einfluss die Digitalisierung auf uns Menschen hat und wie wir am besten damit umgehen können. Erfahren Sie mehr: Digital fit, aber sonst?
von Rüdiger Maas 05 Nov., 2021
Ein Interview mit dem Bestseller Autor Rüdiger Maas über sein neuestes Buch. Das vor kurzem erschie­nene Ein­führungs­buch Neueste Genera­tionen­forschung in ökono­mischer Perspektive. Reichen Generation X, Y, Z zur Beschrei­bung der Wirk­lich­keit aus? (Kohlhammer Verlag) schlägt vor diesem Hinter­grund eine Brücke zwischen den sozio­logisch-psycho­logischen Grund­lagen und den ökono­mischen Anwen­dungs­bereichen der gängigen Gene­ratio­nen­eintei­lung und -forschung. Das gesamte Interview mit Rüdiger Maas hier als Download:
von Hartwin Maas 29 Juni, 2021
Ihre kostbare Zeit möchten sie am liebsten ausschließlich der Medizin widmen. Aber spätestens als Praxisinhaber*innen kommen niedergelassene Ärzt*innen und Psychotherapeut*-innen an ihrer Führungsrolle – und damit an vielfältigen medizinfremden Tätigkeiten – nicht vorbei.
Arbeiten auf dem Sofa
von Hartwin Maas 01 Dez., 2020
Welche neuen Konzepte und Arbeitsmodelle gibt es durch New Work?
von Rüdiger Maas 22 Juni, 2020
Für junge Menschen ist das Gefühl der Freiheit am wichtigsten. Durch die Coronakrise erleben sie ungewohnte Einschränkungen. Der Psychologe und Generationenfroscher Rüdiger Maas im Interview mit der AZ.
von Rüdiger Maas 20 Juni, 2020
Für junge Menschen ist das Gefühl der Freiheit am wichtigsten. Durch die Corona-Krise erleben sie ungewohnte Einschränkungen Ein Interviewbeitrag des Generationenforschers Rüdiger Maas in der Augsburger Allgemeinen: Abschlussball, Abifahrt oder Work and Travel: Nichts davon wird dieses Jahr möglich sein, zumindest nicht so, wie es Generationen zuvor erlebt haben. Für viele junge Menschen stellt es eine Belohnung dar, ein Ziel in der Ferne, das sie durch Berge an Lernstoff bringen soll. Es ist eine Zeit voller Freiheiten und geprägt von Leichtigkeit – und auch eine Zeit, die für Eventagenturen und Jugendreiseveranstalter das Kerngeschäft ausmacht. Was passiert also mit der Branche, wenn ein gesamter Jahrgang auf diese Freiheiten verzichten muss? Der Jahrgang, der heuer seinen Schulabschluss feiert, gehört zur sogenannten „Generation Z“. Also zu jenen jungen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind. Es ist auch eine Generation, die es gewohnt ist, ihre Freiheit ausleben zu können. Davon ist Psychologe und Generationenforscher Rüdiger Maas überzeugt. Und diese Erwartung haben sie auch an ausgiebige Abifahrten, Auslandsreisen und eben den groß zelebrierten Abschlussball. Lesen Sie mehr
Human Resources Manager
von Rüdiger Maas 15 Juni, 2020
Die Generation Z ist gerade im Begriff, sich den Arbeitsmarkt zu erschließen. Sie ist verhältnismäßig klein und wird daher stärker umworben als ihre Vorgängergenerationen. Die Anforderungen ihrer Vertreter hinsichtlich Arbeitszeit und -ort scheinen der absolute Gegenentwurf zum Modell, das lange Zeit wirtschaftspolitisch propagiert wurde. Versucht man, sie mit flexiblen Arbeitszeiten zu locken, läuft man bei ihnen ins Leere und wird sogar schnell Misstrauen wecken: Zler vermuten reinen Euphemismus, hinter dem sich in Wirklichkeit die Forderung nach ständiger Verfügbarkeit und Arbeit auf Abruf verbirgt. Während der Großteil der Millenials (Generation Y) noch nach Work-Life-Balance strebte, haben die ab 1997 geborenen Zler nämlich ganz anderes im Sinn: Work-Life-Separation heißt für sie der neue Luxus: keine Mails am Abend und strikte – gerne auch räumliche – Trennung von Arbeits- und Freizeit. Lesen Sie weiter
Weitere Beiträge
Share by: